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tyetm. Fromme Geistliche erweckten und nhrten allmhlicb tn dem starren Volke den christlichen Sinn, und gewannen es auch innerlich fr den Christusglauben, nachdem es durch das chwert uerlich unterworfen worden war.
Als Karl im Jahre 787 von einem Zuge aus Italien zurckgekehrt war, wo er einen Aufstand zur Wiederherstellung des Longobardenreichs unterdrckt hatte, ward auf dem Reichstage zu Worms der Baiernherzog Thassilo angeklagt, da er die Treue und den Gehorsam gegen den König ver-letzt habe. Thassilo hatte eine Tochter des entthronten Longobardenknigs Desiderius zur Gemahlin, die ihn aus Ha gegen Karl zum Streben nach Unabhngigkeit antrieb. Aber der frnkische Herrscher drang mit drei Heeren in -aiern ein und ntigte den Herzog zur Unterwerfung. Doch thassilo machte stch von neuem des Ungehorsams schuldig und verband stch sogar mit den Avaren. Da lie ihn Karl auf dem Reichstage zu Ingelheim wegen Hochverrats zum Tode verurteilen; doch vollzog er das Urteil nicht, sondern verwies ihn mit seiner Familie in das Kloster zu St. Goar (788). Die Herzogswrde in Baiern schaffte er ab, und teilte das Land in Gaue, der welche er Grafen setzte.
Die schlimmsten Feinde an den Grenzen des Franken-reichs waren die Avaren, welche in den Gegenden zwischen der Ems und Sau wohnten. Ihr Land war durch Pfahl-graben, die sie Ringe nannten, geschtzt. Solcher Ringe waren neun, innerhalb deren das Volk so angesiedelt war, da ein Trompetenschall bald durch alle Ringe weiter gegeben und verbreitet werden konnte, um alle Waffenfhigen zur Verteidigung aufzubieten. In diesen Ringen waren auch die unermelichen Schtze aufgehuft, welche die Avaren seit langer Zeit zusammengeraubt hatten. Da sie die frnkischen Ostgrenzen unaufhrlich beunruhigten, so beschlo Karl einen Vertilgungskrieg gegen sie. In sieben Feldzgen wurden sie vernichtet (791 bis 799). Das Land zwischen der Donau, Drau und Sau berlie Karl deutschen Pflanzern zum Anbau und errichtete die sogenannte Markgrafschaft Osterland (Oestreich).
Karls letzte Feldzge waren gegen die Slaven und Dnen gerichtet. Der Krieg gegen die Dnen endete (810)
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Worms Baiern Donau Osterland Karls
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Vater hnliche Karl, das Ost- und Westfrankenreich, Pipin Italien, Ludwig, der jngste Sohn, Aquitanien erhalten sollte. Aber der Tod raffte die beiden lteren Shne noch vor dem Vater hinweg. So blieb denn nur Ludwig, der untchtigste der Brder, als schwacher Trger der vterlichen Hoffnungen brig. Als daher der von Alter, Krankheit und den Schlgen des Schicksals gebeugte Greis sein Ende nahen fhlte, auch die warmen Quellen von Aachen wollten nicht mehr helfen, so machte er in Gegenwart geistlicher und weltlicher Groen sein Testament. In diesem waren besonders die Armen reichlich bedacht; zu ihrem Besten sollte sogar die so mhsam gesammelte Bibliothek verkauft werden. Von den drei Pracht-vollen silbernen Tischen, welche er besa, vermachte er den ersten, auf welchem Konstantinopel abgebildet war, der Peters-kirche zu Rom, den zweiten, der eine Abbildung Roms enthielt, der erzbischflichen Kirche zu Ravenna; den dritten aber, ein wahres Wunderwerk an Kunst und Schnheit, auf welchem die ganze Erde und der Himmel mit allen seinen Sternen in erhabener Arbeit abgebildet war, erhielt Ludwig. Den Geistlichen in den 21 Metropolitanstdten seines Reiches vermachte Karl zwei Drittel seines Privatvermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Nachdem Karl sein Testament gemacht, setzte er trotz der Beschwerden des Alters seine Regie-rungsthtigkeit noch fort. Im Sommer 813 hielt er eine Jagd in den Ardennen, empfand aber dabei eine groe Schwche in den Fen, welche er als Vorboten des nahen Todes be-trachtete. Er berief daher noch im Herbste desselben Jahres seinen Sohn Ludwig mit allen Vasallen aus Aquitanien nach Aachen, wo sich auf seinen Befehl die angesehensten Groen des Reiches, geistlichen und weltlichen Standes, versammelt hatten. Hier stellte er ihnen seinen Sohn Ludwig als Mit-regenten und Nachfolger in der Kaiserwrde vor und bestimmte zugleich, da sein Enkel Bernhard (der Sohn des verstorbenen Pipin) Italien, jedoch unter Ludwigs Oberhoheit regieren sollte. Nachdem die ganze Versammlung diese Anordnung, als gttliche Eingebung, mit einstimmigem Zuruf gebilligt hatte, begab sich Karl, in vollem Kaiserornate, die Krone auf dem Haupte, in die Marienkirche, wohin ihm Ludwig und die ganze Versammlung folgte, und kniete hier mit seinem
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Bernhard Ludwigs Karl Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Italien Aachen Rom Roms Ravenna Aachen Italien Marienkirche
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seine geistliche Stelle in ein weltliches Ehrenamt verwandelt haben. Doch sind diese Erzhlungen sehr zu bezweifeln, denn Einhard selbst berichtet im Leben Karls, da der Kaiser keine seiner Tchter verheiratet habe.
Aus den genannten und anderen ausgezeichneten Mnnern, welche am Hose lebten, bildete Karl eine gelehrte Gesellschaft, in der er ganz den Kaiser verleugnete. Er nannte sich darin David, dessen Psalmen er hoch schtzte, so wie sich Alcuin den Namen Flaccus, Angilbert den Namen Homer beilegten. In diesem gelehrten Vereine wurden altdeutsche Heldenlieder gesammelt und Versuche zur Ausbildung und Verbesserung der Muttersprache gemacht.
Durch seine Eroberungen, welche das Frankenreich zum mchtigsten der Erde erhoben, durch die Gesetzgebung und geistige Bildung, welche Karl diesem Reiche erteilte, erwarb er sich den Beinamen des Groen, der bald nach seinem Tode so allgemein ward, da man ihn fast nie ohne diesen Zusatz nannte. Die sptere Sage hat sein Leben und seine Theten mit wunderbaren Dichtungen ausgeschmckt und die Kirche versetzte ihn unter die Zahl der Heiligen.
Xix.
Ludwig der Fromme und seine Shne.
(814 840; 840 843.)
Ludwig, Karls des Groen Erbe, hat wegen seiner Willfhrigkeit gegen die Geistlichkeit den Beinamen des Frommen erhalten. Er war ein gottesfrchtiger, wohlwollender und gelehrter Mann, aber ein schwacher König. Da es ihm an Kraft und Einsicht fehlte, ein so groes Reich zu beherr-schen, so erhoben die von seinem Vater unterdrckten Groen wieder ihr Haupt, um nach eigener Macht und Selbstndigkeit zu streben. Das meiste Unheil rief aber Ludwig durch die unaufhrlichen Streitigkeiten' hervor, welche in der kniglichen Familie selbst herrschten. Von seiner ersten Gemahlin Jrmin-
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strebten, gelang es ihr, die alten Rte Ludwigs zu verdrn-gen. An ihrer Stelle ward Bernhard, Markgraf von Barcelona und Herzog von Septimanien, der ihr vollkommen ergeben war, an den Hof berufen und an die Spitze der Verwaltung gestellt. Nun ernannte Ludwig seinen sechsjhri-gen Sohn Karl zum König von Alemannien, wodurch die erste fest beschworene Teilung des Reiches verletzt wurde.
Die Begnstigung Karls erregte bei den lteren Shnen des Kaisers, besonders bei Lothar, der sich dabei am meisten verletzt fhlte, das hchste Mitrauen. Die alten abgesetzten Rte wuten diese ble Stimmung zu benutzen, und streuten auch im Volke ungnstige Gerchte der die Kaiserin und Herzog Bernhard aus. Als daher der Kaiser im Frhjahr 830 den Heerbann aufbot, um die unruhige Provinz Bretagne zu bezwingen, so wuten jene den Pipin glauben zu machen, der Zug gelte ihm, die bse Stiefmutter wolle ihn seines Erbes berauben. Pipin eilte mit seinen Getreuen nach Paris, wo er des Kaisers Kriegsvolk gewann. Bernhard floh, _ Judith suchte Zuflucht in einem Kloster. Der Kaiser mute die alten Rte wieder aufnehmen, und diese sorgten sogleich dafr, ihn mit eifrigen Mnchen zu umgeben, welche ihn zur freiwilligen Abdankung und zum Mnchsleben bewegen sollten. Ludwig schien auch nicht abgeneigt; doch traf er in der Stille seine Anstalten. Lothar war inzwischen aus Italien herbeigekommen, und auf dem groen Reichstage im Herbste zu Nymwegen sollte alles festgesetzt werden. Aber hier erschienen die deutschen Herren auf des Kaisers Anordnung mit zahlreicher Begleitung, vor allem die treuen Sachsen, deren Druck der Kaiser vormals gemildert, und Ludwig der Jngere, entschlossen, den Vater zu schirmen. Lothar und die seinigen sahen sich getuscht und wagten nichts zu unternehmen, denn die bermacht war entschieden auf des Kaisers Seite. Die Versammlung er-klrte alles fr ungltig, was geschehen war. Mit Freuden empfing Ludwig seine Gemahlin wieder, und auch Bernhard von Septimanien erschien von neuem am Hofe.
Der Kaiser war aber durch die gemachten Erfahrungen nicht weiser geworden, und nahm jetzt seinem Sohne Pipin wirklich Aquitanien, um es seinem Lieblingssohne Karl zu geben. Auch Ludwig der Jngere, der beste von den Shnen
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Extrahierte Ortsnamen: Barcelona Karls Paris Italien Sachsen
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t ^ S zurckgesetzt. So entstand ein Bund
der drei Bruder um die Stiefmutter und ihren Anhang m entfernen. Die feindlichen Heere begegneten sich bei Colmar auf emer Ebene, welche das Rothfeld hie, aber von dem Herraths, der hier am alten Kaiser verbt ward, fr allezeit den Namen Lgenfeld erhalten hat (833). Mit Lothar war auch der Papst aus Italien gekommen, um die Sache der vohm gegen den Vater zu untersttzen. Als die Heere gerstet und schlagfertig gegenber standen, erschien pltzlicb der Papst Der Kaiser hielt unbeweglich an der Spitze seiner Krieger, niemand kam, den heiligen Vater zu begren, und kalt ward ein Segen empfangen. Da er aber erklrte, da er gekommen sei um Fneden und Eintracht zu stiften, und dem Kaiser zu bedenken gab da sich im Weigerungsfalle der Friede Christi von ihm und dem Reiche wenden wrde, so lie sich der Kaiser zu semem Verderben in Unterhandlungen mit dem Papste ein Die gewandten Vorstellungen desselben machten auf die Umqe-gebung und das Heer des Kaisers, das zugleich von den Shnen bearbeitet wurde, emen solchen Eindruck, da die meisten von Ludwigs Anhngern m einer Nacht zu seinen Shnen ber-gingen. Dieser sah daher an dem Morgen, welcher die Ent-scheidung der Waffen bringen sollte, nur ein kleines Huflein 'tcy- /'Gehet auch ihr zu meinen Shnen," sprach er, ich will nicht, da um meinetwillen einer das Leben verliere So ritt der Kaiser mit seiner Gemahlin und seinem jngsten ^ohne ins Lager der lteren feindlichen Shne hinber Diese kamen ihm entgegen, stiegen von den Pferden und em-pftngen ihn ehrerbietig. Die Kaiserin ward nach Italien verwiesen, und der Vater versprach, sich auf immer von ihr trennen. Der junge Karl kam ins Kloster nach Prm. Pipin und Ludwig gingen darauf ruhig in ihre Reiche, aber Lothar verfolgte hhere Plne, fhrte den Kaiser mit sicb nacb Soissons und sperrte ihn in das Kloster St. Medardus. Hier versammelten sich mehrere Bischfe und forderten den Kaiser auf, Bue zu thun fr seine Snden. Nach einigem Zgern lie er sich in die Kirche führen, die mit Zuschauern angefllt war. Vor dem Altare lag ein hrenes Bugewand, auf diesem mute er niederknieen, und so las er in dieser Stellung wei-nend eine Schrift vor, welche ein langes Verzeichnis seiner
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Extrahierte Ortsnamen: Colmar Italien Christi Italien
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Die Shne, welche die Waffen gegen ihren Vater erhoben, hatten, wandten diese nach des Vaters Tode gegen sich selbst. Lothar war nicht zufrieden mit seinem Teile und wollte als Kaiser die Oberherrschaft der die andern führen. Da der-banden sich diese gegen ihn, und es kam zu einem blutigen Bruderkriege, welcher von 840843 dauerte und durch den berhmten Vertrag von Verdun (843) beendigt wurde. Durch diesen Vertrag wurde die groe frnkische Monarchie folgender-maen geteilt: Das Land stlich vom Rhein bekam Ludwig, und jenseits des Rheins noch die Städte Mainz, Speier und Worms wegen des Weinbaues. Lothar erhielt Italien mit der Kaiserwrde, dazu noch das Lndergebiet, welches stlich durch den Rhein, westlich durch die Rhone, Saone, Maas und Schelde begrenzt wird. Karl der Kahle erhielt das west-liche Frankenreich, das in der Folge den Namen Frankreich ausschlielich behielt, während fr das stliche Frankenreich, das Ludwig zufiel, der Name Deutschland immer mehr herrschend ward.
Diese Teilung konnte jedoch keinen dauernden Bestand haben, da sie die Grenzen der Sprache und Nationalitten nicht gehrig bercksichtigte. Die erste Vernderung trat ein, als Lothar I., der sich, von Gewissensbissen beunruhigt, in : ein Kloster zurckzog, seinem ltesten Sohne Ludwig Ii. Italien mit der Kaiserkrone, Karl die Provence und die burgun-dischen Lande, Lothar Ii. den nrdlichen Teil seines Reiches zuteilte, der von jetzt an den Namen Lotharingen (Lothrin-gen), d. h. Reich des Lothar erhielt. Als nach dem Tode Lothars Ii. Karl der Kahle dessen ganzes Land an sich reien i wollte, trat ihm Ludwig der Deutsche mit einem starken Heere entgegen und ntigte ihn zum Vertrage von Mersen (870), infolge dessen die Lnder zwischen Rhein, Vogesen und < Ardennen an Ludwig, die brigen an Karl fielen, so da i die Grenze der Sprachen und Nationalitten zugleich zur i Grenze der beiden Reiche wurde.
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Extrahierte Ortsnamen: Verdun Rhein Rheins Worms Italien Rhein Frankenreich Frankreich Deutschland Italien Rhein
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Gehorsam und zu dauernder Ausshnung zurckzufhren. Als im Jahre 875 der letzte Nachkomme Lothars starb, machte Ludwig mit Recht Anspruch auf die Kaiserwrde, aber der schlaue Karl der Kahle war ihm zuvorgekommen. Schon war Ludwig, der dies nicht dulden wollte, im Begriff, gegen ihn zu ziehen, als ihn (876) der Tod berraschte. Er hinterlie den Ruhm eines tapferen, echt deutschen Mannes.
Seine drei Shne teilten sich in das Reich, aber der Tod raffte die Nachkommen Karls des Groen fast alle in der Blte ihres Lebens dahin, so da es Karl dem Dicken, dem unfhigsten von Ludwigs Shnen, gelang, das ganze deutsche Reich mit Italien und der Kaiserwrde zu vereinen (882). Aber diese Vereinigung war ein Unglck fr das Reich. Die Schwche und Ohnmacht Karls des Dicken offen-6arte sich auf die schimpflichste Weise im Kriege gegen die Normannen. Statt diese ruberischen Horden mit dem Schwerte zu vernichten, zog er es vor, sie mit Gold und Abtretung von Land abzukaufen, wodurch er im deutschen Heere groen Un-willen erregte. Trotz dieser Unfhigkeit erhob das Glck den schwachen Karl noch hher. Im Jahre 884 starb der franzsische König, und die Groen von Frankreich trugen Karl dem Dicken das Reich an. So vereinigte dieser nochmals fast das gesamte Reich Karls des Groen (884). Aber seine Ohnmacht bat immer mehr an den Tag, und als er aber-mals den Normannen den Frieden fr Geld und Land ab-kaufte, verlor er gar alle Achtung. Die deutschen Groen erklrten ihn auf einem Reichstage zu Tribur (887) fr abgesetzt, und whlten Arnulf von Krnthen, der aus einer Nebenlinie der Karolinger entsprossen war. Karl starb (888) in Verachtung und Drftigkeit.
Unter Arnulfs tapferer Anfhrung wurden zuerst die gefrchteten, bisher fr unbesiegbar gehaltenen Normannen an der Dyle, nicht weit von Lwen, gnzlich aufs Haupt geschlagen (891). Dieser herrliche Sieg erfllte jedes deutsche Herz mit Ehrfurcht und Liebe fr den Retter der allgemeinen Sicherheit und den Rcher deutscher Ehre. der Mhren herrschte damals König Zwentibold, dessen Macht Arnulf durch Bhmen vergrert hatte. Dennoch verweigerte Zwentt-bold den Gehorsam. Um ihn von zwei Seiten bekmpfen
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750, und fielen erbarmungslos der das ganze Geschlecht her, so da nicht einmal der Suglinge geschont ward. Der Er-schlagenen waren neunzig, und der ihren zuckenden Gliedern lie der erste abbassidische Chalif ein Mahl bereiten und unter dem Rcheln der Sterbenden sichs Wohl schmecken.
Nur ein einziger Omijade, Abderrahman, entkam diesem Blutbad. Glcklich gelangte er nach Spanien, wo ihm eine Anzahl von Huptlingen, welche die Abbassiden haten, die Herrschaft antrugen. Er nahm sie an und grndete (755) ein eigenes Chalifat, dessen Sitz Cordova war, und das niemals wieder mit dem Hauptreich vereinigt ward. Dies war die erste Provinz, welche sich vom groen Chalifen-reich losri, was in der Folge noch fters geschah.
Xv.
Die Hausmeier im Frankenreiche. Pipin der Kleine, König der Franken.
Nach Chlodwigs Tode (vgl. X.) wurde das Frankenreich unter seine vier Shne geteilt. Die stliche Hlfte des Ganzen erhielt den Namen Austrien, die westliche hie Neustrien. Die Brder suchten das Reich nach auen immer mehr auszudehnen. Sie unterwarfen (530) einen Teil des Landes der Thringer, die sich vom Harz bis zur Unstrut ausbreiteten, und kurze Zeit daraus (534) das Reich der Burgunden, zu dessen Eroberung sie durch ihre Mutter Chlotilde, welche noch immer die alten Rachegedanken gegen Gundobalds Geschlecht hegte, angetrieben wurden. Die unterworfenen Völker behielten jedoch ihre Freiheiten und Gesetze.
Im Innern der Merovingischen Knigsfamilie wteten indes Mord und Greuel jeglicher Art; blutdrstige Grausam-keit und unvershnliche Rachgier erzeugten die verruchtesten Frevelthaten, und auch unter den frnkischen Groen sind Hinterlist, Meineid, Mord alltgliche Dinge. Den hchsten Grad erreichten die Schandthaten im Merovingischen Geschlecht
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durch die beiden Kniginnen Fredegunde und Brun Hilde, deren Unthaten alle frheren an Verruchtheit bertrafen. Erst mit dem Jahre 613, wo Brunhilde eines martervollen Todes starb, endigte die lange Kette ununterbrochener Greuel, und als dann endlich der Blutdurst des Geschlechts gesttigt ist, berlassen sich die Merovingischen Könige der Trgheit und dem sinnlichen Genu, und sinken immer tiefer zu vlliger Unbedeutendheit hinab. Wie das Ansehen der Könige sank, so stieg dagegen die Bedeutung und Macht der sogenannten Hausmeier (majores domus). Diese waren knigliche Be-amte, welche ursprnglich nur die Aufsicht der den Haushalt und die Gter des Knigs fhrten. Allmhlich aber wuchs ihr Ansehen und ihre Macht, so da sie endlich die Regierung in Hnden hatten, während den Knigen nur der leere Name blieb. Einer dieser Hausmeier, der von seiner Burg an der Maas, unweit Lttich, Pipin von Herstall hie, wurde (687) Hausmeier im gesamten Frankenreiche und schrieb sich seitdem Herzog und Fürst der Franken (dux et princeps Francorum). Noch mchtiger waltete als Hausmeier sein Sohn Karl, der von der Kraft seines Armes, mit der er seine Feinde zermalmte, den Ehrennamen Martell, d. h. Hammer, erhalten hat. Unter seiner Verwaltung brachen die Saracenen der die Pyrenen in. Frankreich ein und eroberten einen groen Teil des Landes. Da zog Karl mit seinen Franken gegen sie und lagerte sich zwischen Tours und Poitiers dem furchtbaren Feinde gegenber. Es erfolgte eine blutige Schlacht (732); der arabische Statthalter Abderrahman blieb mit vielen taufenden auf der Wahlstatt, und das geschlagene Heer zog sich, alles aus der Flucht verheerend, nach Spanien zurck. Karl ward durch diesen herrlichen Sieg der Retter der Christen-heit; ohne ihn wre es den Arabern gelungen, von Westen her Europa zu unterjochen und statt des Kreuzes den Halb-mond aufzupflanzen. Auch bei einem spteren Einfalle muten die Araber die zerschmetternde Kraft von Karl Martells Heldenarm fhlen.
Karl hatte sein Ansehen so befestigt, da er drei Jahre lang den Thron unbesetzt lassen konnte und selbstndig regierte. Er starb 741 und hinterlie die Wrde eines Hausmeiers seinen beiden Shnen Karlmann und Pipin. Karlmann,
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Poitiers Spanien Europa
247 .
fnft. Da die Druckerkunst, welcher die Erfindung des Leinen-papiers vorausgegangen war, eine leichte und schnelle Ver-vielfltigung der Bcher mglich machte, so trug sie ungemein dazu bei, Wissenschaft und Bildung zu befrdern und allge-meiner zu verbreiten.
Bei allen diesen groen Erscheinungen seiner Zeit bewies sich Friedrich als miger Zuschauer. Am folgenreichsten wurde noch seine Unterhandlung mit Karl dem Khnen, Herzog von Burgund, der auer diesem Lande noch die Frei-grasschaft Burgund (Franche Comte) und den grten Teil der heutigen Niederlande besa. Der stolze Herzog Karl htte gern seine Lnder zu einem Knigreiche umgeschaffen, und ver-langte von Friedrich gekrnt zu werden. Bei Trier kam Friedrich mit ihm zusammen; dieser rmlich, Karl in der grten Pracht. Der Kaiser aber verlangte vor der Krnung, da sein Sohn, der Erzherzog Maximilian, mit Karls Tochter, Maria, vermhlt wrde. Karl nahm Anstand, und Friedrich reiste pltzlich ab, ohne da etwas zu stnde gekommen war. Als aber Karl der Khne in den Schlachten bei Granson und Murten gegen die Schweizer (1476) seinen Kriegsruhm und bei Nancy. (1477) Sieg und Leben verloren hatte, wurde dennoch die Vermhlung zwischen der schnen Maria und dem ritterlichen Max vollzogen, und so kamen die Nieder-lande an das Haus Habsburg. Leider war diese Ehe nicht von langer Dauer: Maria starb schon 1482 an den Folgen eines Sturzes vom Pferde.
Nach Friedrich Iii. folgte sein Sohn Maximilian I. (14931519) auf dem deutschen Thron. Der junge König war in allen Stcken das Gegenteil von seinem Vater; er war lebhaft und gewandt, voll ritterlichen Mutes und rastloser Thatkraft. Nur beging er den Fehler, da er seine Thtigkeit allzu sehr zersplitterte und seine Unternehmungen nicht immer mit derselben Kraft durchfhrte, mit der er sie begann. Des-halb brachten ihm die vielen Kriege, in die er sich verwickelte, keinen Vorteil. Fr Deutschland war seine Regierung nicht ohne Gewinn. Um dem Faustrecht Einhalt zu thun, das unter Friedrich Iii. berhand genommen hatte, machte er (1495) auf dem Reichstage zu Worms einen ewigen Land-frieden bekannt, in dem jede Selbsthlfe bei schwerer Strafe verboten ward. Die Entscheidung aller Streitigkeiten ward einem Reichskammergericht bertragen, welches aus einem Kammerrichter und sechszehn anderen Richtern bestand. Auer-dem teilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise ein, von
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